Dirk Christiansen, COO

Dirk Christiansen

19.02.2025

Gesellschaft

„Lasst uns die Programmierer feuern!“ – Warum das die dümmste Entscheidung sein könnte, die Ihr trefft

„Lasst uns die Programmierer feuern!“ – Warum das die dümmste Entscheidung sein könnte, die Ihr trefft

Gute Nachrichten für alle, die kurzfristig ihre Zahlen aufhübschen wollen: Ihr könnt jetzt Eure Entwickler feuern! Klingt nach einem cleveren Move? Ist es nicht. Tatsächlich könnte es der Anfang vom Ende sein – zumindest für Euer Unternehmen.

Denn die Wahrheit ist: Ohne Programmierer gibt es keine funktionierenden Produkte, keine stabilen Plattformen und keinen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Aber gut, lasst uns das einmal Schritt für Schritt durchgehen.

„Software entwickelt sich von selbst“ – Oder etwa nicht?

Vielleicht habt Ihr schon gehört: KI kann jetzt Code schreiben. Microsoft hat Copilot, OpenAI hat ChatGPT, GitHub liefert Code-Vorschläge auf Knopfdruck. Also brauchen wir doch eigentlich keine teuren Entwickler mehr, oder?

Tja, wenn es nur so einfach wäre.

Diese Tools sind genau das: Werkzeuge. Sie ersetzen keine erfahrenen Programmierer, die wissen, welche Architektur ein Produkt braucht, wie man Sicherheitslücken vermeidet oder wie man eine Plattform skalierbar macht. Ohne dieses Know-how wird KI-generierter Code schnell zum Albtraum – voller Bugs, voller Sicherheitslücken und ohne langfristige Wartbarkeit.

Mit anderen Worten: Ja, Ihr könnt Programmierer durch KI ersetzen – wenn Ihr Lust darauf habt, dass Eure Software nach ein paar Monaten implodiert.

Wie man mit Entlassungen den eigenen Untergang einleitet

Ein Beispiel gefällig? Schaut Euch OpenAI an. Erst feuern sie CEO Sam Altman, dann gibt’s einen internen Aufstand, dann gehen hochkarätige Entwickler, weil sie keine Lust mehr auf das Chaos haben. Das Ergebnis? Vertrauensverlust, Unsicherheit, monatelange Unruhe.

Was bedeutet das für Euer Unternehmen?

Wenn Ihr Top-Entwickler verliert, verliert Ihr nicht nur einzelne Köpfe – Ihr verliert Wissen, das nicht so einfach ersetzbar ist. Ihr verliert Prozesse, die sich bewährt haben. Ihr verliert Leute, die nicht nur Code schreiben, sondern auch verstehen, warum dieser Code so funktioniert, wie er funktioniert.

Und wenn Ihr glaubt, dass Ihr diese Stellen einfach später wieder besetzen könnt: Viel Glück. Gute Entwickler haben immer Alternativen. Sie gehen zu den Firmen, die sie wertschätzen – nicht zu denen, die sie zuerst entlassen und dann panisch versuchen, sie zurückzuholen.

„Move fast and break things“ – Aber wer repariert dann?

Silicon Valley liebt es, schnell zu innovieren. Das Motto „Move fast and break things“ funktioniert allerdings nur, wenn es auch Leute gibt, die das Kaputte wieder flicken.

Stellt Euch vor, Ihr entwickelt ein neues Produkt, Ihr launcht groß – und dann kommt der erste kritische Bug, der Eure Plattform lahmlegt. Wer springt dann ein? Wer versteht die Architektur? Wer kann das Problem in Stunden statt Wochen lösen?

Ohne ein solides Entwicklerteam sitzt Ihr da, habt Kunden, die ausflippen, und ein Produkt, das nicht funktioniert.

Fazit: Kurzfristige Einsparungen, langfristiger Schaden

Ja, Entwickler sind teuer. Ja, kurzfristig kann es verlockend sein, die Belegschaft zu verkleinern, um Investoren zu beeindrucken. Aber langfristig?

  • Eure Software wird fehleranfälliger.

  • Eure Innovationsgeschwindigkeit nimmt ab.

  • Eure Kunden verlieren Vertrauen.

  • Eure besten Talente gehen dorthin, wo sie wertgeschätzt werden.

Also bevor Ihr die Entscheidung trefft, Eure Programmierer loszuwerden, stellt Euch eine einfache Frage: Wer wird Euer Unternehmen in einem Jahr noch am Leben halten?

Tipp: Es sind nicht die Leute, die nur PowerPoints schreiben.

Dirk Christiansen, COO

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19.02.2025

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